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LOBBI stellt Zahlen vor: rechte Gewalt in MV auf Rekordhoch // Oehlrich: „Wir müssen alles dafür tun, dass die Menschen – gerade auch die Kinder – ohne Angst vor rechter Gewalt in unserem Land leben können“

4.04.2025 | Aktuelles, Pressemitteilungen

Die Beratungsstelle LOBBI hat heute ihre Jahresstatistik zur rechten Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern für das Jahr 2024 vorgestellt. Die Zahlen sind alarmierend: Rechte Gewalt hat einen absoluten Höchststand erreicht. Rassismus bleibt das häufigste Tatmotiv.
 Erschreckend ist zudem, dass 32,2 % der Opfer Kinder und Jugendliche sind. Gleichzeitig zeigt sich eine beunruhigende Entwicklung: Junge Neonazigruppen sind auf dem Vormarsch – eine Tatsache, die auch Minister Christian Pegel in der gestrigen Sitzung des Innenausschusses bestätigte. Damit stehen junge Menschen sowohl als Opfer als auch als Täter zunehmend im Mittelpunkt dieser Gewalt.

Constanze Oehlrich, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Mecklenburg-Vorpommern: „Die Zahlen von LOBBI sind ein deutlicher Weckruf: Wir dürfen nicht jedes Jahr mit Bestürzung auf das Ausmaß rechter Gewalt schauen, ohne Konsequenzen zu ziehen. Gerade die Landesregierung ist hier gefordert – es braucht eine ressortübergreifende Gesamtstrategie gegen Rechtsextremismus! Dabei ist es zum einen wichtig, dass die Sicherheitsbehörden ihre rechtlichen Möglichkeiten konsequent ausschöpfen. Zum anderen ist es – vor allem für junge Menschen – entscheidend, Präventionsmaßnahmen deutlich auszubauen.“

Oehlrich betont darüber hinaus: „Es braucht die gesamte demokratische Gesellschaft – Politik, Sicherheitsbehörden, Bildungseinrichtungen und die Zivilgesellschaft – um der erschreckenden Entwicklung entgegenzutreten. Dazu muss rechte Gewalt klar benannt und bekämpft sowie die Unterstützung für Betroffene konsequent ausgebaut werden.“

Die Innenpolitikerin verweist auf einen weiteren Aspekt: „Nicht nur die direkt Betroffenen rechter Gewalt leiden unter dieser Entwicklung. Viele Menschen fühlen sich zunehmend bedroht – auch in Situationen, die unterhalb der Schwelle körperlicher Gewalt bleiben. Feindseligkeiten, Einschüchterungen und gezielte Provokationen prägen für viele den Alltag. Das wirkt sich massiv auf das gesellschaftliche Klima aus. Wir müssen alles dafür tun, dass die Menschen – gerade auch die Kinder – ohne Angst vor rechter Gewalt in unserem Land leben können.“


Hinweis:
LOBBI e. V.: Jahresstatistik 2024 und Pressemitteilung „Rechte Gewalt 2024 – Besorgniserregende Dynamik“ vom 4. April 2025
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Demokratie schützen – Ressortübergreifende Gesamtstrategie gegen Rechtsextremismus entwickeln und umsetzen“ (Drucksache 8/4629) vom 26. Februar 2025

Constanze auf X